VON A BIS W - EIN WASSERWIRTSCHAFTLICHES GLOSSAR
Abbruchkanten
Morphologische Erscheinungsform beim Abbruch bestimmter Uferstrecken an Festlands- und Inselküsten sowie Flüssen und Gewässern infolge von Seegangwirkung, Strömung oder Eisgang.
Altmarsch
Gebiete, die zwischen dem 1. und 15. Jh. n. Chr. eingedeicht worden sind. Sie liegen landeinwärts unmittelbar vor der Geest und recht tief, so daß die Entwässerung der schweren feuchten Böden sehr aufwendig und meist schwierig ist. Vorwiegend Grünlandnutzung, bei hinreichender Entwässerung ackerfähig.
anthropogen
Vom Menschen beeinflußt oder geschaffen.
Ästuar
Durch Ebbe und Flut gestaltete trichterförmige Verbreiterung eines in das Meer mündenden Flusses (z.B. Eider, Elbe).
Ausschlag
Durch Brandung in die Außenböschung geschlagenes Loch/Auswaschung.
Außenböschung
Wasserseitige Böschung eines Deiches
Außensände
An der Seeseite des Wattenmeeres gelegene Sandbänke, die durch Wellenenergie und Windeinfluß über die mittlere Tidehochwasserlinie aufgewachsen sind und ständiger Dynamik unterliegen.
Außentief
Fortsetzung oberirdischer Gewässer zwischen Deich (Siel, Schöpfwerk, Schleuse) bis in die Seewasserstraße.
Barren
Durch Überlagerung von Sandrippeln entstandene Sandbänke an der seewärtigen Wattaußenkante. Unregelmäßig auftretende Ablagerungen in Flüssen oder Gewässern.
Benthos
In und auf dem Boden von Gewässern lebende Organismen.
Berme
Flachgeneigte, breite Aufschüttung am Deich zur Verstärkung des Deiches.
Bestickung
Schutzdecke aus Stroh, um noch frische Bodenflächen und Grassoden der Außenböschung gegen Tidewassereinwirkungen zu schützen.
Binnengewässer
Alle an der Erdoberfläche stehenden oder fließenden Gewässer sowie alles Grundwasser auf der landwärtigen Seite der Basislinie, von der aus die Breite der Hoheitsgewässer gemessen wird.
Biosphäre
Der von Organismen bewohnbare Raum der Erde und Erdhülle: „So tief wie ein Fisch tauchen und so hoch wie ein Vogel fliegen kann“.
Böschungsrutschung
Abgleiten von Boden auf der Innenböschung infolge Durchnässung durch
überfließendes Wasser oder länger andauerndem Außenwasserstand.
Brackwasser
Gemisch von Meer- und Süßwasser, in Übergangsbereichen von Flüssen und bei regelmäßigem Salzwassereinlass in Gewässern (Einstau).
Buhne
Mehr oder weniger senkrecht zum Ufer in ein Gewässer vorgebautes Uferschutzwerk aus Busch, Holz, Stein, Stahlbeton oder Asphalt.
Deich
Norddeutsch: „Diek“, Damm, Erdwall; künstliche wallartige Erdaufschüttung mit befestigten Böschungen zum Schutz von niedrig gelegenem Land gegen Überflutung.
• Landesschutzdeiche (Hauptdeiche, Seedeiche)
Erste Deichlinie die dazu dient, ein Gebiet vor allen Sturmfluten zu schützen.
Unterhaltungspflicht: Land Schleswig-Holstein
•Überlaufdeiche
Erste Deichlinie die dazu dient, ein Gebiet unter Hinnahme eingegrenzter Über-
schwemmungen vor Sturmfluten zu schützen und deren Sollabmessungen eine schadlose
Überströmung zulassen.
•Sonstige Deiche
Erste Deichlinie die dazu dient, ein Gebiet vor Überschwemmungen zu schützen.
•Mitteldeiche
Zweite Deichlinie die dazu dient, im Falle der Zerstörung eines Landesschutzdeiches
Überschwemmungen einzuschränken.
Unterhaltungspflicht: Deichverbände
•Binnendeiche (Fluß- und Stromdeiche, Verwallungen)
Dienen dazu, ein Gebiet vor Überschwemmungen durch abfließendes
Niederschlagswasser zu schützen.
•Erddeich
Deichkörper aus überwiegend tonigem Marschboden (Klei); der letzte mittelalterliche
Kleideich Dithmarschens befand sich vor Nordhusen und wurde im Jahre 2001 wegen
zu geringer Höhe im Zuge der Deichverstärkung Neufeld/Neufelderkoog als Abdeckung
für den neuen Deich verwendet.
•Kajedeich
Zusätzlich aufgeworfener Ring- oder Schutzdeich zwecks Durchführung von Baumaß-
nahmen, Bodenentnahmen u.s.w.
•Sanddeich
Deichkörper aus Sand aufgespült, darüber 50 - 100 cm starke Kleidecke.
•Siddeldeich
Abgrenzung/Wasserscheiden zwischen verschiedenen Gewässern (oder Entwässerungs-
Interessentschaften) innerhalb eines Entwässerungsgebietes (häufig Wege)
(örtlich auch: Verwallung entlang Geestdurchleitern)
•Sommerdeich
Vordeich, Polderdeich, Außendeich gegen Sommerhochwasser in geringer Höhe vor
einem Hauptdeich; Überschwemmung ab bestimmter Fluthöhe wird hingenommen;
Sommerkoog zumeist als Weideland genutzt.
• Stackdeich
Scharliegender Deich, dessen seeseitiger Deichfuß durch Holzwände und Pfähle
geschützt ist (15. - 18. Jh.).
Deichbestick
Behördlich festgesetzte Mindestabmessungen eines Deiches (z.B. Höhe, Böschungsneigungen, Kronenbreite, Deichbermen).
Deichbruch
Zerstörung eines Deiches durch Hochwasser, hinter dem Deich liegendes Land wird überflutet.
Deichdurchfahrt
Straßen- oder Bahndurchführung durch einen Deich mit gesonderter Absperrmöglichkeit bei Sturmfluten.
Deichfuß
Grenzlinie bzw. Grenzbereich zwischen Aussen- oder Innenböschung und dem jeweils anschließenden Gelände.
Deichgraben
Innen- und Außendeichgräben gehören zu den Sicherungswerken des Hauptdeiches (auch: Ringschlot, Bermegraben, Rhynschloot).
Deichgraf
Vorsteher eines Deichverbandes; Verbandsvorsteher eines Wasser- u. Bodenverbandes.
Deichhöhe
Höhe der Deichkrone über NN.
Deichkrone
Oberer, meist flacher Abschluss des Deiches, in der Regel 2-3 m breit, häufig als Fußweg und zum Teil als Straße genutzt.
Deichlinie
Die durchlaufende Deichstrecke entlang der Küste mit allen Bauwerken und Anlagen.
Deichschau
Besichtigung der Deiche durch staatliche Organe und Vertreter des Deichverbandes zur Aufnahme von Schäden und zur Kontrolle ausgeführter Arbeiten (§ 71 LWG).
Deichschluß
Bei einer Deichbaumaßnahme das Schließen der letzten Deichlücke.
Deichverband
Selbstverwaltungskörperschaft mit der Aufgabe, ihr Verbandsgebiet durch Bau und Instandhaltung von Deichen vor Hochwasser und Sturmtiden zu schützen (soweit der Staat die Aufgaben nicht übernommen hat).
Deichverteidigungsweg
Befestigter Weg auf der Innenberme des Deiches, der im Katastrophenfall den zeitgerechten Transport von Menschen und Material ermöglicht (Katastrophenweg).
Deckwerk
Decke aus Steinen, Platten oder Asphalt zum Schutz der Außenböschung scharliegender Deiche.
Einzugsgebiet
Gebiet, aus welchem über Ströme, Flüsse und möglicherweise Seen der gesamte Oberflächenabfluß an einer einzigen Flußmündung, einem Ästuar oder Delta ins Meer gelangt.
erheblich veränderter Wasserkörper
Oberflächenwasserkörper, der durch physikalische Veränderungen durch den Menschen in seinem Wesen erheblich verändert wurde.
Erosion
Abtragung der Bodendecke.
Eulitoral
Bereich, der bei Hochwasser regelmäßig überflutet wird und bei Niedrigwasser trockenfällt; das eigentliche Watt.
Fething
Künstliche Süßwasserauffangbecken auf den Warften der Halligen.
Feuchtbiotop
Lebensstätte verschiedener Arten, die überwiegend bzw. mindestens zeitweilig auf feuchte Umweltbedingungen angewiesen sind.
Flussgebietseinheit
Ein für die Bewirtschaftung von Einzugsgebieten festgelegtes Land- oder Meeresgebiet, das aus einem oder mehreren benachbarten Einzugsgebieten und den ihnen zugeordneten Grundwässern und Küstengewässern besteht.
Geest
Höheres Land im Gegensatz zur Marsch; besteht aus Sand- und Heideboden.
Geestinsel
Sammelbegriff für die drei nordfriesischen Inseln Sylt, Amrum und Föhr; Auch: höher liegende Flächen und Landschaftsteile innerhalb potentiell überflutungsgefährdeter Gebiete (z.B. Heide, Hemmingstedt).
gefährliche Stoffe
Stoffe oder Gruppen von Stoffen, die toxisch, persistent und bioakkumulierbar sind, und sonstige Stoffe oder Gruppen von Stoffen, die in ähnlichem Maße Anlaß zur Besorgnis geben.
Gewässer
Sammelbegriff für alle größeren natürlichen Wasseransammlungen wie Ozeane; Seen; Binnengewässer; Küstenbereiche und auch Grundwasser; Gewässerkunde = Hydrographie.
Grundwasser
Alles unterirdische Wasser in der Sättigungszone, das in unmittelbarer Berührung mit dem Boden oder dem Untergrund steht.
Grundwasserkörper
Abgegrenztes Grundwasservolumen innerhalb eines oder mehrerer Grundwasserleiter.
Grüppe
1 (Flacher) Graben im Deichvorland, der zur Förderung der Landaufhöhung und/oder
Entwässerung regelmäßig ausgehoben wird.
2 Flacher Oberflächen-Entwässerungsgraben zwischen künstlich aufgeworfenen Beeten.
Diese klassische Entwässerung - speziell in Marschgebieten - verschwindet zunehmend
infolge Absenkung der Wasserstände und zunehmender flächenhafter Dränage.
guter Zustand desGrundwassers
Zustand eines Grundwasserkörpers, der sich in einem zumindest „guten“ mengenmäßigen und chemischen Zustand befindet.
guter Zustand desOberflächengewässers
Zustand eines Oberflächenwasserkörpers, der sich in einem zumindest „guten“ ökologischen und chemischen Zustand befindet.
Hochwasserrückhaltebecken
Künstlich angelegtes Becken, in dem größere Mengen Regenwasser gespeichert werden können.
Innenböschung
Landseitige Böschung eines Deiches.
Jungmarsch
Ca. 2 m über NN liegende, nach Eindeichung oder natürlicher seewärtiger Landbildung durch Eindeichung gewonnene Flächen mit Getreide- und Grünlandnutzung. Durchweg leicht zu bewirtschaftende sehr fruchtbare Böden.
Kammsturz
Abrutschen der Deichkrone nach der Binnenseite.
Klei
Fette, schwere, fruchtbare und tonhaltige Marscherde aus früherem Meeresboden, mit tierischen und pflanzlichen Verwesungsstoffen durchsetzt (von: kleben).
Koog
Eingedeichte ehemalige Wattgebiete bzw. Vorländer (auch Polder, Groden).
Kuverwasser
Auf der Innenböschung eines Deiches austretendes Druckwasser.
künstlicher Wasserkörper
Von Menschenhand geschaffener Oberflächenwasserkörper.
Küstengewässer
Oberflächengewässer auf der landwärtigen Seite einer Linie, auf der sich jeder Punkt eine Seemeile seewärts vom nächsten Punkt der Basislinie befindet, von der aus die Breite der Hoheitsgewässer gemessen wird, ggfs. bis zur äußeren Grenze eines Übergangsgewässers.
Küstenschutz
Alle Maßnahmen, um Land und seine Bewohner vor den zerstörenden Einwirkungen des Meeres zu schützen.
Küstenschutzanlagen
Deiche und Bauwerke zum Schutz der Festlandsfläche vor Überflutung.
Lahnung
Buhnenartiger Damm aus Buschwerk, das zwischen zwei Pfahlreihen fest mit Draht verschnürt ist. (auch: aus Steingeröll in Drahtkörben)
Sie dienen in rechteckigen Landgewinnungsfeldern zur Beruhigung der Wasserbewegung und damit der Schlickablagerung.
Mäander
Infolge Strömung und Erosion entstandene Windung eines Gewässers.
Marsch
Vom Meer abgewonnener Schwemmlandboden, der aus Klei besteht. Das sind hauptsächlich Ablagerungen des Tidemeeres oder der Tideflüsse.
Nachhaltigkeit
Fähigkeit eines lebenden Systems, bei Nutzung und Ausgleich der Verluste bzw. bei hinreichender Regeneration dauerhaft gleiche Leistungen zu erbringen, ohne sich zu erschöpfen.
naturnah
Ohne direkten Einfluß des Menschen entstanden; durch menschliche Einflüsse nicht wesentlich verändert; bei Enden des Einflusses kaum Änderungen, selbstregelungsfähig.
Nehrung
Schmale, langgestreckte Sandablagerung an einer Flachküste, die ein Haff oder eine Lagune vom Meer trennt.
Niederung
Ein durch Ufer begrenztes und in sich nicht geschlossenes Gebiet nicht über 2,50 m über dem Meeresspiegel. Der Abfluss erfolgt über Gräben, Kanäle und Flüsse ins Meer.
Nipptide
Gezeit mit schwach ausgeprägtem Tidenhub, bei Halbmond aufgrund der Kräfteverhältnisse von Sonne und Mond auftretend.
Normalnull (NN)
Allgemeingültige feste Höhenangabe bezogen auf den Pegel in Amsterdam.
Oberflächengewässer
Binnengewässer mit Ausnahme des Grundwassers sowie die Übergangsgewässer und Küstengewässer, wobei im Hinblick auf den chemischen Zustand ausnahmsweise auch die Hoheitsgewässer eingeschlossen sind.
Oberflächenwasserkörper
Einheitlicher und bedeutender Abschnitt eines Oberflächengewässers, z.B. ein See, ein Speicherbecken, ein Strom, Fluß oder Kanal, ein Teil eines Stroms, Flusses oder Kanals, ein Übergangsgewässer oder ein Küstengewässerstreifen.
Ökosystem
Funktionelle natürliche Einheit aus Lebewesen, unbelebten natürlichen und vom Menschen geschaffenen Bestandteilen, die untereinander und mit ihrer Umwelt in Wechselwirkungen stehen.
Platen
Im allgemeinen Sandbänke zwischen den Gezeitenrinnen; dieser Begriff wurde auf alle tidenperiodisch trockenfallenden Gebiete des Wattenmeeres ausgedehnt.
potentiell überflutungsgefährdetes Gebiet
Landgebiet, das bei Fehlen von Deichen regelmäßig bzw. bei best. Sturmflutereignissen überfluten würde (in Schleswig-Holstein bis 5 m NN = rd. 350.000 ha).
Priel
Verästelte Wasserrinnen im Watt, die überwiegend auch zur Niedrigwasserzeit nicht trockenfallen (auch: Gatt, Piep, Balje, Ley).
Prielstrom
Hauptentwässerungsrinne des Wattenmeeres.
Pricke
Seezeichen zum Markieren von Fahrrinnen und Untiefen für die Schiffahrt.
Qualmwasser
Unter einem Deich durch porösen Untergrund hindurchgedrücktes Wasser, das binnendeichs austritt.
Queller
Einjährige Pionierpflanze im Watt; blattloses Gänsefußgewächs; fördert die Aufschlickung.
Salzmarsch
Grüne Deichvorländer, auch Heller genannt Vorland.
Säkulärer Meeresspiegelanstieg
Anstieg des Meereswasserspiegels innerhalb eines Jahrhunderts
Schadstoff
Jeder Stoff, der zu einer Verschmutzung von Gewässer, Luft oder Boden führen kann.
Schardeich
Unmittelbar am Wasser liegender Deich ohne Vorland. Sein am Watt liegender Fuß wird bei Tidehochwasser regelmäßig überflutet und muß daher durch Uferschutzwerke, z.B. Steindeckwerke, besonders gesichert werden.
Sedimentation
Vorgang der Ablagerung von Schwimmstoffen.
Siel
1. - Durchlaß durch See- oder Flußdeiche bzw. durch Straßen und Wege zur Entwässerung.
Bei wechselnden Außenwasserständen selbsttätiges Schließen durch Stemmtore oder
Rückstauklappen.
2. -Abwasserkanal
Sietland
Tiefgelegene, alte Marsch am Übergang zur Geest. Altmarsch
Schleuse
Schiffbarer Durchlass durch Deiche bzw. als Zufahrt zu Häfen in Tidegebieten. In Schifffahrtskanälen eingebautes Becken mit beidseitig wasserdicht schließenden Toren zur Überwindung von Wasserstandsunterschieden für Schiffe.
Soden
Gestochene oder maschinell geschnittene Rasenstücke, mit denen ein frisch angelegter Deich belegt und gesichert wird.
Sollhöhe
Deichbestick
Schöpfwerk
Pumpanlage, die tiefgelegene Marsch-, Polder- oder binnendeichs gelegene Flächen auch bei hohen Außenwasserständen künstlich entwässern kann. » weiter
Speicherbecken
Künstliche Wasserflächen bzw. Rückhaltebecken zur Sicherung der Vorflut, durch Salzwassereinstau z.T. brackig. (z.B. Hauke-Haien-Koog, Beltringharder Koog, Tide-Eider, Speicherkoog Dithmarscher Bucht).
Springtide
Gezeit mit besonders starkem Tidenhub, regelmäßig aufgrund der Kräfteverhältnisse von Sonne und Mond (bei Voll- und Neumond) auftretend.
Spülbagger
Schwimmbagger, der für den Sandkern eines neu anzulegenden Deiches vom Meeresboden ein Sand-Wasser-Gemisch ansaugt und z.B. auf das entsprechende Spülfeld pumpt; auch für Sandvorspülungen benutzt (z.B. vor Sylt).
Spülegge
Spezialgerät für die Offenhaltung der Außentiefs in Kombination mit dem Ebbstrom.
Stauwasser
Zeitweise oberflächennahe Anreicherung von Wasser im Boden, kein Grundwasser. Führt zu typischen Stauwasserböden, bei der die Ackernutzung erschwert bzw. nicht möglich ist.
Stöpe
Deichdurchfahrt.
Sturmflut
Durch andauernden, in Richtung zur Küste wehenden Sturm hervorgerufene ungewöhnlich hohe Flut.
Sukzessive Entwicklung
Im vorliegenden Fall bezeichnet der Begriff die Entwicklung von Flächen, die früher (landwirtschaftlich) genutzt wurden und dann einen längeren Zeitraum sich selbst überlassen werden.
Teileinzugsgebiet
Gebiet, aus welchem über Ströme, Flüsse und möglicherweise Seen der gesamte Oberflächenabfluß an einem bestimmten Punkt in einen Wasserlauf (normalerweise einen See oder einen Zusammenfluß von Flüssen) gelangt.
Tide
Wasserstandsänderungen des Meeres, die unmittelbar oder mittelbar durch die Massenanziehung des Mondes und der Sonne in Verbindung mit der Erddrehung entstehen Wasserstände.
Tidenhub
Unterschied zwischen Höhen des Hoch- und Niedrigwassers.
Transgression
Vordringen des Meeres über das Festland aufgrund einer Senkung der Landmasse bzw. Hebung des Meeresspiegels.
Treibsel
Nach Hochwasserständen abgelagertes schwimmfähiges Material wie Gras, Pflanzenreste, Holzteile und z.T. Unrat (auch: Treibgut, Teek, Teekwall, Deeken, Spülsaum, Flutmarke).
Treibselabfuhrweg
Auf der Außenberme angelegter Wirtschaftsweg zur Abfuhr von durch Wasser angespültem Treibsel.
trilateral
Die Wattenmeeranrainer Niederlande, Deutschland und Dänemark betreffend.
Übergangsgewässer
Oberflächenwasserkörper in der Nähe von Flussmündungen, die aufgrund ihrer Nähe zu den Küstengewässern einen gewissen Salzgehalt aufweisen, aber im Wesentlichen von Süßwasserströmungen beeinflusst werden.
Vorflut
Bezeichnung für das Recht, zufließendes Wasser (z.B. Niederschläge) über die Grundstücksgrenze hinweg an den Unterlieger abzugeben.
Die Pflicht des Unterliegers, dem Oberlieger das Wasser abzunehmen.
Vorfluter
In der Regel oberirdisches Gewässer oder Flüsse; in der Marsch häufig künstliche Gräben und Sielzüge zur Sicherstellung der Entwässerung, der Ableitung überschüssiger Niederschläge sowie von Abwasser.
Vorland
Als Weideland geeignete Grünfläche zwischen Deich und Meer Salzmarsch.
Vorspülung
Aufhöhung von Flächen (z.B. Vorland) durch Anlanden von Sand/Schlick im Spülbetrieb (Spülbagger).
Vulnerabilität
Der Begriff beschreibt, inwieweit eine Region, ein System, eine Struktur oder eine Institution anfällig ist für die nachteiligen Auswirkungen des Klimawandels.
Wasserstände
• Mittleres Hochwasser (MHW; früher MTHW)
Abgekürzte Bezeichnung für den aus einer hinreichend langen Beobachtungsreihe
abgeleiteten mittleren Hochwasserstand oder die entsprechend abgeleitete mittlere
Hochwasserhöhe (MHWH).
• Mittleres Niedrigwasser (MNW; früher MTNW)
Abgekürzte Bezeichnung für den aus einer hinreichend langen Beobachtungsreihe
abgeleiteten mittleren Niedrigwasserstand oder die entsprechend abgeleitete mittlere
Niedrigwasserhöhe (MNWH).
• Mittlerer Tidenhub (MTH)
Unterschied zwischen den mittleren Höhen des Hoch- und des Niedrigwassers.
• Tidenhub
Unterschied zwischen Höhen des Hoch- und Niedrigwassers.
• Kartennull (KN)
Nullfläche, auf welche die Tiefenangaben einer Seekarte bezogen sind. Die Lage des
Kartennulls zum Normalnull ist von Ort zu Ort verschieden.
• Normalnull (NN)
Allgemeingültige feste Höhenangabe, bezogen auf den Pegel in Amsterdam.
• Pegelnullpunkt (PNP)
Liegt in der Regel 5 m unter NN.
Wasserwirtschaft
In diesem (engeren) Zusammenhang die optimierte Entsorgung von Regenwasser.
Wehlen
Bei Deichbrüchen entstandene Gewässer und tiefe Wasserlöcher hinter dem Deich (auch: Braaake, Brök).
Westküstenkreise
Die beiden Kreise Nordfriesland und Dithmarschen an der Westküste Schleswig-Holsteins.
Widmung
Nach dem Bau (Neubau, Vordeichung) wird ein Deich entsprechend seiner Funktion (z.B. Landesschutz- oder Mitteldeich) von der obersten Küstenschutzbehörde gewidmet
(§ 67 LWG).
•Umwidmung
Bei Änderung von Aufgabe und Bedeutung eines Deiches.
•Entwidmung
Bei Verlust der Schutzfunktion eines Deiches.
Wurt(e)
Vom Menschen aufgeschütteter Erdhügel als Wohnplatz in Überschwemmungsgebieten an der deutsch-niederländischen Nordseeküste zum Schutz für Mensch und Vieh bei Sturmfluten (auch: Warf(t), Werfte).