Wasserwirtschaft muss sich auf Klimaveränderungen einstellen

Wasserwirtschaft muss sich auf Klimaveränderungen einstellen

Deichversammlung des Deich- und Hauptsielverbandes Dithmarschen in Barlt / Extreme Niederschläge in diesem Jahr vor allem in Norderdithmarschen

Barlt/Hemmingstedt  – Die zweite Jahreshälfte war nicht nur „gefühlt“ ein Zeitraum voll ex¬tremer Niederschläge und Starkregenereignisse. Vor allem in Norderdithmarschen zeigten Messungen, dass es im Vergleich der einzelnen Monate kaum eine Zeit gab, in der mehr Regen auf das ohnehin gesättigte Land fiel – und zwar seit Beginn der entsprechenden Aufzeichnungen vor knapp hundert Jahren. „In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der maximalen Wasserstände in den Bereichen mit freier Entwässerung stetig gestiegen. Wir müssen uns daher auf weitere extreme Wetterverhältnisse gut vorbereiten“, sagte Matthias Reimers, Geschäftsführer des Deich- und Hauptsielverbandes Dithmarschen (DHSV) auf der jährlichen Deichversammlung, die diesmal in Barlt stattfand. Die Schöpfwerke, so Reimers weiter, seien häufig bis an die Grenzen ausgelastet. In ganz extremen Fällen sei der Wasserpegel trotz permanent laufender Pumpen in den Vorflutern weiter angestiegen.

Zuvor hatte Verbandsvorsteher Peter Matthias von Hemm auf die gute Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt verwiesen. Dabei begrüßte er zum letzten Mal zwei Weggefährten des DHSV: Dietmar Wienholdt, als Abteilungsleiter und Ministerialdirigent beim schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministerium unter anderem zuständig für die Wasserwirtschaft im Norden, der im kommenden Jahr in Pension gehen wird; außerdem den scheidenden Dithmarscher Landrat Dr. Jörn Klimant. Beide hätten den DHSV über Jahrzehnte in vielerlei Hinsicht unterstützt und gefördert, sagte von Hemm.

Neben Matthias Reimers berichteten Verwaltungsleiter Uwe Vornheim und Deichbaumeister Jörg Daniel von den Arbeiten im abgelaufenen Jahr und von den Planungen für 2018. Im Mittelpunkt stehen dabei die Baumaßnahmen für die Schöpfwerke Friedrichskoog und Steertlochsiel. Während in Friedrichkoog der Umbau von einem Sperrwerk in ein Schöpfwerk bereits läuft, haben in Steertlochsiel die vorbereitenden Arbeiten begonnen. Dort sollen die ersten Pumpen Ende des kommenden Jahres in Betrieb genommen werden.

Neben den Bauprojekten setzt der Verband jedoch auch  auf großflächige Konzepte. Während für das Einzugsgebiet der Eider in Zusammenarbeit mit dem Wassertraßen- und Schifffahrtsamt Tönning und dem Land Schleswig-Holstein für die nächsten Jahre eine modellhafte Überarbeitung der Regenwasserbewirtschaftung entwickelt werden soll, sind die Vorbereitungen für das ca. 40.000 Hektar große Einzugsgebiet der Miele bereits in vollem Gange.
Von besonderer Bedeutung sind auch die jährlich durchzuführenden Unterhaltungsarbeiten an den wasserwirtschaftlichen Anlagen - vor allem an den Vorflutern und Schöpfwerken. „Bei allen Arbeiten müssen wir stets nicht nur die wirtschaftlichen Aspekte im Blick haben, sondern auch die Rahmenbedingungen des Naturschutzes berücksichtigen und entsprechend umsetzen“, erklärte Verbandsingenieur Jens Karstens.
Auch Dietmar Wienholdt machte in seinem Vortrag über die Zukunft der Wasserwirtschaft in Schleswig-Holstein deutlich, dass sich die Verbände auf klimatische Veränderungen einstellen müssten. Er forderte daher eine weitere Professionalisierung des Verbandswesens und hob den Dithmarscher Hauptverband als vorbildlich hervor. Diese Professionalität wird auch in anderen Landesteilen geschätzt. Daher wird der DHSV neben den bereits betreuten Verbänden auch die Geschäftsführung der Wasser- und Bodenverbände Norby-Bohnert und Luhnau (beide Kreis Rendsburg-Eckernförde) übernehmen.

Bei den Wahlen wurden alle Mitglieder des Vorstands im Amt bestätigt. Für Peter Reimer Janßen aus Neufeld, der ausschied, weil er die Altersgrenze erreicht hatte, wurde dessen Sohn Stephan Janßen neu in den Vorstand gewählt.

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