DHSV saniert Schöpfwerk Josenburg

Gebäude und Technik werden für rund eine Million Euro erneuert und instandgesetzt

Brunsbüttel, 27.04.2021 – Das Schöpfwerk Josenburg ist in die Jahre gekommen. Das Gebäude selbst, aber auch die technische Ausrüstung entsprechen nicht mehr den heutigen Standards. Der Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen (DHSV) lässt daher umfangreiche Sanierungsarbeiten im laufenden Betrieb vornehmen. „Wir nehmen dazu etwa eine Million Euro in die Hand. Die Arbeiten werden bis zum Herbst beendet sein“, erklärte DHSV-Verbandbaumeister Jörg Daniel den Vertretern des zuständigen Sielverbandes Eddelak, Hinrich Martens, Hermann Hansen und Wilken Boie, sowie Haupverbandsvorsteher Peter von Hemm bei einer Besichtigung der Baustelle.

Die technische Umrüstung betrifft unter anderem die beiden Pumpen. Während Pumpe 1 auf dem Betriebshof des Verbandes überholt und mit einem neuen Motor versehen wird, soll Pumpe 2 komplett ausgetauscht werden. Beide sollen so geschaltet werden können, dass die Leistung über eine moderne Automatisierungstechnik an den aktuellen Zufluss angepasst werden kann. Das schont nicht nur den Motor, sondern sorgt auch für eine Reduzierung der Energiekosten und für eine Verringerung der Kohlenstoffdioxidemissionen. Im Rahmen der Maßnahmen wird auch das Gebäude selbst modernisiert werden; dazu gehören unter anderem die Fenster und Türen. So müssen die teils defekten Glasbausteine modernen Fenstern mit Sicherheitsglas zum Be- und Entlüften weichen.

„Wir freuen uns, dass wir jetzt eine moderne Anlage bekommen, die uns für die nächsten Jahrzehnte Planungssicherheit verschafft“, erklärte Wilken Boie, Vorsteher des Sielverbandes Eddelak. Auch Peter von Hemm sieht den Umbau auf einem guten Weg: „Wir investieren regelmäßig in die Anlagen des Deich- und Hauptsielverbandes um die Entwässerung auch angesichts der Auswirkungen des Klimawandels weiterhin gewährleisten zu können.“

Das 1963 gebaute Schöpfwerk ist in den vergangenen Jahrzehnten in einzelnen Bestandteilen instandgesetzt worden. So wurde 1988 eine Rechenreinigungsanlage eingebaut, deren elektrotechnische Komponenten jedoch ausgetauscht werden müssen. 2008 wurde eine neue Stromeinspeisung installiert und in einem eigens dafür errichten Gebäude für die Mittelspannung untergebracht. Zuvor gab es einen eigenen Traforaum innerhalb des Gebäudes, der dann jedoch außer Betrieb gestellt werden konnte.

Das Schöpfwerk Josenburg ist für die Entwässerung eines 1100 Hektar großen Gebiets von Blangenmoor bis Eddelak und Dingen in den Nord-Ostsee-Kanal zuständig. Im Inneren des Gebäudes befinden sich die beiden Pumpen mit einer Gesamtleistung von 1,5 Kubikmetern pro Sekunde. Ein Tankwagen mit 34.000 Liter Fassungsvermögen könnte durch sie also in 23 Sekunden gefüllt werden.

Bereits unmittelbar im Zusammenhang mit dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals 1895 wurde zur Entwässerung im Bereich der früheren „Josenburger Genossenschaft“ ein Dampfschöpfwerk mit einer Leistung von 21 PS gebaut. 1910 begannen die Planung zur Errichtung eines neuen Schöpfwerks, das an das noch junge Stromnetz angeschlossen wurde. Zudem wurde es zwölf Meter zurück unmittelbar hinter den Deich verlegt. Angeschafft wurden zudem Kreiselpumpen und zwei Drehstrommotoren. Jeder Motor hatte eine Leistung von 22 PS. Dabei konnten 554 Liter pro Sekunde gepumpt werden. Dabei reichte im Normalfall eine der Pumpen aus, um das Gebiet zu entwässern. Die zweite Pumpe wurde bereits zu dieser Zeit als Reserve angelegt. Die Pumpen sprangen automatisch an, sobald eine bestimmte Wasserhöhe im Binnenland erreicht wird. Die Gesamtbaukosten wurden auf 26.500 Mark veranschlagt. Der Betrag wurde von der Kanalverwaltung und der Genossenschaft ungefähr zu gleichen Teilen aufgebracht. Auch die Kosten für die Instandhaltung blieben bei der Genossenschaft.

Das etwa 50 Jahre alte Bauwerk wurde dann 1961 durch ein Schöpfwerk mit deutlich leistungsstärkeren Pumpen und Motoren ersetzt. Zudem wurde das neue Gebäude über einen Stichkanal an den Nord-Ostsee-Kanal angeschlossen. Die Steuerung erfolgt seit 1998 automatisch. Dach und Außenwände sowie einige bauliche Gegebenheiten sollen auch nach der jetzigen Sanierung weiter genutzt werden.

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DHSV-Verbandbaumeister Jörg Daniel (2.v.re.) informierte Hauptverbandsvorsteher Peter von Hemm (re.) sowie Hinrich Martens, Hermann Hansen und Wilken Boie (v. li.) vom Sielverband Eddelak über die Planungen beim Schöpfwerk Josenburg. (Foto: Kienitz)

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